Fragen und Antworten

Was ist eigentlich Logopädie?

Logopädie (aus dem griechischen: „Sprecherziehung“) umfasst die Bereiche der Diagnostik, Therapie und Beratung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, sowie auditiver Wahrnehmungsstörungen bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und deren Angehörigen.

Ich glaube, wir brauchen Logopädie, was müssen wir tun?

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie eine logopädische Therapie benötigen oder Ihr Kind Schwierigkeiten bei der Sprachentwicklung/Aussprache hat, sollten Sie dieses im ersten Schritt mit Ihrem Arzt besprechen. Bei Erwachsenen kann dies beispielsweise der Allgemeinarzt, der Neurologe oder der Hals-Nasen-Ohren-Arzt sein. Bei Kindern ist in der Regel der Kinderarzt, der Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder der Kieferorthopäde der richtige Ansprechpartner. Er hat die Möglichkeit, eine Heilmittelverordnung auszustellen, wenn auch er eine logopädische Diagnostik oder Therapie für notwendig erachtet.

Ab wann sollte eine logopädische Behandlung beginnen?

Die logopädische Therapie sollte so früh wie möglich beginnen! Wenn Sie unsicher sind, ob eine Therapie notwendig ist, kann Ihr Arzt zunächst eine Therapieeinheit zur Befunderhebung verschreiben.

Brauchen nur Kinder Logopädie?

Wir behandeln in unserer Praxis sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Die Gründe für eine Behandlung von Erwachsenen sind Sprach-/Sprech-/Stimm-/ Schluckstörungen nach einem neurologischen Ereignis, z.B. einem Schlaganfall oder bei fortschreitenden Erkrankungen, z.B. M. Parkinson, Multiple Sklerose (MS). Aber auch Patienten mit Stimmstörungen, Schwächen in der Zungen- und Gesichtsmuskulatur, Stottern/Poltern oder Gesichtslähmungen werden von uns behandelt.

Welche Kosten entstehen für Patienten?

Versicherte der gesetzlichen Kassen

Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten der logopädischen Behandlung.
Zuzahlung: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von der Zuzahlung befreit. Alle anderen Personen zahlen einen Eigenanteil. Nach der aktuellen Heilmittelrichtlinie beträgt der Eigenanteil 10% der Behandlungskosten plus 10 Euro Verordnungsgebühr. Bei Patienten mit einer Zuzahlungsbefreiung übernimmt Ihre Krankenkasse die Kosten.

Versicherte der privaten Kassen

Private Krankenversicherungen übernehmen den Umfang die Kosten für die Therapie, der in Ihrem Vertrag vereinbart wurde. Gerne machen wir vorab einen Kostenvoranschlag, damit Sie die Kostenübernahme mit Ihrer privaten Krankenkasse abklären können.

Wann sind die Behandlungszeiten?

Wir arbeiten von montags bis freitags nach Vereinbarung. Falls Sie sich persönlich in der Praxis anmelden möchten und keiner da sein sollte, sind wir unterwegs und machen Hausbesuche bei unseren Patienten.

Wie bekomme ich einen Termin?

Die Kontaktaufnahme für einen ersten Termin oder bei Fragen vorab ist bei uns in der Praxis telefonisch oder über E-Mail möglich. Falls Sie unsicher sind, ob bei Ihnen oder Ihrem Kind eine logopädische Therapie sinnvoll sein könnte, zögern Sie nicht, sich telefonisch bei uns zu melden.

Damit wir jedem Patienten unsere volle Aufmerksamkeit schenken können, ist während unserer laufenden Behandlungen und bei Heim– oder Hausbesuchen ein Anrufbeantworter geschaltet. Bitte hinterlassen Sie hier unbedingt Ihren Namen und Ihre Telefonnummer. Wir rufen sobald wie möglich zurück, um Ihre Anfrage aufzunehmen. Da wir nur feste Termine ohne freie Sprechstunde vergeben, können Sie in der Regel nicht sofort einen Termin bekommen. Wir melden uns telefonisch bei Ihnen, sobald ein Termin frei wird.

Ebenfalls können Sie auf der Homepage bei „Kontakt und Anfahrt“ für Anfragen das Kontaktformular ausfüllen.

Was wird beim ersten Termin gemacht?

Beim ersten Termin in unserer Praxis findet zunächst ein erstes Gespräch (Anamnesegespräch) statt. Bei Erwachsenen machen wir uns zunächst ein Bild über die aktuellen Schwierigkeiten und erfragen individuelle Informationen, die uns für die Diagnostik und eine mögliche Therapieplanung wichtig erscheinen. Bei Kindern befragen wir die Eltern beispielsweise zur frühkindlichen Entwicklung in verschiedenen Entwicklungsbereichen und zu den auftretenden Schwierigkeiten. Im Anschluss führen wir mit dem Patienten eine erste Diagnostik durch, um einen Eindruck von den sprachlichen Fähigkeiten zu bekommen. Kinder erleben dies in der Regel als Spiel und nicht als „Test“. Wir versuchen unsere Arbeit sowohl für den Patienten als auch für die Angehörigen transparent zu gestalten.

Bei Kindertherapien wird in einem beratenden Gespräch den Eltern umfassend der aktuelle Sprachentwicklungsstand erklärt und es werden die Möglichkeiten einer logopädischen Therapie aufgezeigt. Besonders wichtig ist uns die enge Zusammenarbeit mit den Eltern, da sie ausschlaggebend für einen umfassenden Therapieerfolg ist. Gerne bieten wir im Rahmen der Therapie ausführliche Beratungsgespräche für Eltern an, in denen über Fördermöglichkeiten zu Hause sowie über umfassendere Fragen gesprochen werden kann. Unser Therapiekonzept beinhaltet eine ganzheitliche Sichtweise des Störungsbildes, deshalb ist uns der interdisziplinäre Austausch mit anderen Berufsgruppen auch sehr wichtig.

Wie lange dauert eine logopädische Behandlung?

Bei Kindern werden in der Regel auf einem Rezept zunächst 10 Therapien verordnet, die in der Regel jeweils 45 Minuten dauern. Sie werden als Einzeltherapie durchgeführt, in seltenen Fällen kann aber auch eine Gruppentherapie sinnvoll sein.

Bei Erwachsenen beträgt die Dauer der Therapie 30, 45 oder 60 Minuten, dieses entscheidet der verschreibende Arzt.

Nach jedem Rezept (Behandlungsabschnitt) wird ein ausführlicher Therapiebericht an den behandelnden Arzt geschickt und bei Bedarf eine Folgeverordnung erbeten.

Grundsätzlich versuchen wir natürlich so kurz wie möglich, aber so lange wie nötig zu behandeln.

Was ist, wenn ich einen vereinbarten Termin nicht wahrnehmen kann?

Unsere Praxis ist eine Bestell-/ Terminpraxis, d.h. um für Sie unnötige Wartezeiten zu vermeiden, vereinbaren wir mit Ihnen individuelle, feste Behandlungstermine. Diese Behandlungstermine sind ausschließlich für Sie reserviert.

Mit Übergabe des Rezeptes gehen Sie mit uns einen Dienstvertrag für Heilleistungen ein, dessen erbrachte Leistungen bei gesetzlich Versicherten von den Krankenkassen übernommen werden.

Bei versäumten Terminen – gleich aus welchem Grunde – bzw. nicht mindestens 24 Stunden vorher abgesagten Terminen haben wir keine Möglichkeit, die bereits reservierten Zeiten erneut zu vergeben. Daher bitten wir Sie ausdrücklich, Termine rechtzeitig abzusagen.

Andernfalls sind wir gehalten, Ihnen die ausgefallenen Termine nach den gültigen Behandlungsentgelten der gesetzlichen oder privaten Krankenkassen in Rechnung zu stellen (gemäß §611 SGB und §615 BGB).

Wir bitten um Ihr Verständnis.

Wir können nicht in die Praxis kommen, machen Sie auch Hausbesuche?

Liegt eine entsprechende ärztliche Verordnung vor, kommen wir auch gerne zu Ihnen nach Hause, ins Pflegeheim oder in sonstige therapeutische und soziale Einrichtungen.

Dies gilt allerdings nur für den Stadtteil Wilhelmsburg.

Was ist eine Sprachentwicklungsverzögerung/-störung?

Bei Sprachentwicklungsstörungen setzt der Spracherwerb meist verzögert ein und / oder verläuft nicht altersgemäß. Meist sind ein oder mehrere der folgenden Bereiche betroffen: Aussprache, Wortschatz, Grammatik und Sprachverständnis. Sprachentwicklungsstörungen können sich sehr früh, bereits ab einem Alter von 2 Jahren zeigen (ein Kind sollte mit 2 Jahren mindestens 50 Wörter sprechen). Häufig ist dabei neben dem Kommunikationsverhalten auch das Spielverhalten der Kinder auffällig.
Weitere Tipps/Infos finden Sie auch unter „Patienteninformationen“ oder late-talker-so-erkennen-eltern-ob-bei-ihrem-kind-ein-risiko-fur-eine-sprachstorung-vorliegt

Was ist der Unterschied zwischen Sprachtherapie und Sprachförderung?

In Hamburg gibt es seit einigen Jahren an den Grundschulen die sogenannte „Viereinhalbjährigenuntersuchung“, wo alle Kinder, die im übernächsten Jahr schulpflichtig werden, untersucht werden. Stellen die Lehrer/-innen fest, dass das Kind noch nicht ausreichend deutsch spricht, um erfolgreich die erste Klasse zu besuchen, bekommt es an der Grundschule Sprachförderung. Hier werden Wortschatz, Grammatik, Satzbau und Formulierung spielerisch geübt. Das betrifft Kinder, die nicht ausreichend einem deutsch sprechenden Umfeld ausgesetzt sind (also beispielsweise keine Kita besuchen).

In der Sprachtherapie liegen medizinische Gründe vor, dass die Kinder nicht so gut sprechen können (z.B. Beeinträchtigungen in der Hörverarbeitung, im Hörgedächtnis oder auch in vorsprachlichen Kompetenzen wie Blickkontakt, Imitation).

Mein Kind kann bestimmte Laute nicht richtig oder gar nicht aussprechen kann. Ab wann muss es das können („Meilensteine“)?

Jedes Kind hat bei seiner Entwicklung ein individuelles Tempo. Dennoch gibt es bestimmte „Meilensteine“, wann ein Kind einen Entwicklungsschritt spätestens geschafft haben sollte.

Im Wortschatzerwerb ist ein wichtiger Meilenstein, dass ein Kind mit 2 Jahren mindestens 50 Wörter sprechen sollte.

Weitere Tipps finden Sie auch unter „Patienteninformationen“ – die kindliche Sprachentwicklung oder auf der

Homepage des Deutschen Bundesverbands für Logopädie: https://www.dbl-ev.de/logopaedie/normale- entwicklung/sprach-und-sprechentwicklung/

Ist die Zweisprachigkeit / Mehrsprachigkeit Ursache für die Sprachstörung meines Kindes?

Es hat Untersuchungen gegeben, dass Zweisprachigkeit/Mehrsprachigkeit nicht der Grund für eine Sprachentwicklungsverzögerung ist. Gerade, wenn 2 Sprachen gleichzeitig gelernt werden (Vater Sprache „A“, Mutter Sprache „B“ oder Familie Sprache „A“, in der Krippe Sprache „B“) spricht das Baby/Kleinkind in beiden Sprachen zunächst einmal weniger Wörter. Bei der Zählung der Wörter (s.o. „Meilensteine“) werden die Wörter aus beiden Sprachen addiert.

Wichtig für die Sprachentwicklung ist eine stabile Muttersprache: sprechen Sie mit Ihrem Kind möglichst konsequent in den ersten 3 Lebensjahren in Ihrer Muttersprache – so kann Ihr Kind ein starkes sprachliches „Gerüst“ aufbauen, in das neue Sprachen leichter integriert werden können.

Kann ich als Mutter/Vater zu Hause mit meinem Kind üben?

Bitte üben Sie keinen Druck auf Ihr Kind aus, dass es „ordentlich“ sprechen soll. Wenn es besser sprechen könnte, würde es dies tun. Mit Überforderung riskieren Sie, dass Ihr Kind die Freude am Sprechen verliert. Nach jeder Behandlung bekommen Sie in der Regel Material/Ideen, wie Sie zu Hause üben können und damit auch die Therapie unterstützen können. Weitere Tipps finden Sie auch unter „Patienteninformationen“.

Warum kann Logopädie helfen, wenn mein Kind den Mund nicht schließt, die Zunge heraushängt, es „sabbert“?

Ist die Muskulatur im Mund, an den Lippen oder im Gesicht nicht kräftig genug, kann das Kind seinen Mund nicht gut schließen, die Zunge kann nach vorne rutschen, der Speichel wird nicht regelmäßig geschluckt und tropft vielleicht heraus.

Gründe dafür kann es viele geben: das geht von erschwerter Nasenatmung wegen Allergien/“Polypen“ über Komplikationen während der Stillzeit im Säuglingsalter oder einer ganzkörperlichen Muskelschwäche (z.B. auch beim Down-Syndrom). Die Gründe für die Muskelschwäche bei Ihrem Kind können Sie in einer Diagnostik bei Ihrem Arzt oder in einem „Anamnese-/Diagnostiktermin“ bei der Logopädin ermitteln. In der Logopädie werden dann nach dieser Diagnostik mit Ihnen / Ihrem Kind Übungen zur Kräftigung der am Schlucken beteiligten Muskulatur erarbeitet. Diese sollten dann auch regelmäßig zu Hause wiederholt werden.

Was hat die Logopädie mit der Kieferorthopädie zu tun?

Bei einer „myofunktionellen Störung“ ist der Schluckablauf verändert. Die Zunge drückt beim Schlucken in diesem Fall nicht – wie beim physiologischen („normalen“) Schlucken – nach oben an den Gaumen, sondern meist nach vorne gegen die Zähne. Ursachen hierfür sind häufig eine Kombination aus einer schwachen Mund- und Zungenmuskulatur und dem Verbleiben in einem frühkindlichen Schluckmuster. In der Logopädie wird dann die am Schluckvorgang beteiligte Muskulatur gekräftigt und das korrekte Schluckmuster angebahnt. So drückt die Zunge nach einer kieferorthopädischen Behandlung die Zähne nicht zurück in die falsche Position.

Haben Schwierigkeiten beim Lesen-/Schreibenlernen etwas mit Logopädie zu tun?

Kinder, bei denen es in ihrer Sprachentwicklung zu Aussprachefehlern kam, können als Schulkinder Schwierigkeiten beim Lesen-/Schreibenlernen bekommen. Die Ursache liegt darin, dass es für den Schriftspracherwerb verschiedene Fähigkeiten braucht, um gut ins Lesen/Schreiben reinzukommen. Das ist einerseits die Fähigkeit, verschiedene Laute durch das Hören gut unterscheiden zu können. Aber auch weiterreichende Kompetenzen wie Silben segmentieren, Reime bilden, Rhythmus hören… („phonologisches Bewusstsein“) sind Voraussetzungen für einen ungestörten Schriftspracherwerb.

Mit Ihrem Arzt sollten Sie überlegen, ob das bei Ihrem Kind zutrifft und dieser ggf. eine logopädische Diagnostik anordnet. Der Grund kann aber auch in anderen Wahrnehmungskanälen liegen, oder es gibt eine familiäre Veranlagung zu Lese-Rechtschreibstörungen. Dann ist eine weiterführende Diagnostik erforderlich.

Mein Kind stottert, und ich weiß nicht, ob das normal ist?

In der kindlichen Sprachentwicklung ist das Tempo von „was kann ich sprechen“ (Wortschatz, Grammatik) und „was möchte ich sprechen“ (geistige Entwicklung) nicht immer gleich schnell. So kann es vorkommen, dass Kinder viel mehr erzählen möchten, als es ihnen sprachlich möglich ist. Wenn dann z.B. noch Aufregung, Zeitdruck… dazukommt, kann ein Stottern auftreten. Dieses ist aber meistens ganz locker und besteht v.a. aus Wiederholungen („und dann und dann und dann kam im Kindergarten der Nikolaus“). In der Regel ist diese Phase überwunden, wenn sich das Kind in seinen sprachlichen Kompetenzen verbessert hat und dauert meistens nur einige Tage bis Wochen.

Rat beim Kinderarzt/ Ihrer Logopädin sollten Sie suchen, wenn Spannungen / Blockierungen dazukommen, das Kind einen Leidensdruck entwickelt oder Situationen, in denen es sprechen muss, vermeidet. Auch wenn Sie als Eltern sehr besorgt sind, kann ein Informationsgespräch helfen. Durch ein Gespräch können wir versuchen, diese Ängste abzubauen, die Sie auf Ihr Kind übertragen können und die dann möglicherweise als aufrechterhaltender Faktor für das Stottern beim Kind wirken.

Ich werde im Beruf/Alltag häufig heiser, kann die Logopädie mir da helfen?

Stimmstörungen können aufgrund eines falschen Stimmgebrauchs (funktionelle Stimmstörungen) oder aufgrund einer organischen Ursache (z.B. nach Operationen am Kehlkopf / an der Schilddrüse oder Veränderungen am Kehlkopf beispielsweise durch Tumoren) entstehen. Die Stimme kann rauh, heiser, gepresst, leise, brüchig oder auch knarrend klingen, weitere Symptome sind oft Räusperzwang und schnelle Stimmermüdung. Die Logopädie kann dabei helfen, diese Symptome zu verbessern.

Ich habe eine Gesichtslähmung – kann ich das behandeln lassen?

Gesichtslähmungen (Facialisparesen) können bei neurologischen Erkrankungen (z.B. Schlaganfällen) auftreten = zentrale Facialisparese.
Es gibt aber auch periphere Facialisparesen. Diese treten bei Entzündungen, nach Zeckenbissen, bei „Gesichtsrosen“, oder Tumorerkrankungen / Operationen im Gesichtsbereich auf.

Es kommt zu Beeinträchtigungen beim Schließen oder Öffnen eines Auges, zum Herabhängen eines Mundwinkels, Erschlaffen der mimischen Gesichtsmuskulatur, gelegentlich auch zu Schluckstörungen. In der Therapie wird eine Technik erarbeitet, wo der Verlauf des beeinträchtigten Muskels besprochen wird, um dann mit gezielten Maßnahmen den Zugang zu diesen betroffenen Muskeln wieder zu verbessern. Dadurch können sich die Funktionen verbessern und die Einschränkungen abgebaut werden.

Meine Frau/mein Mann hatte einen Schlaganfall und hat Schwierigkeiten beim Sprechen. Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?

Bei einer Aphasie liegt ein teilweiser oder vollständiger Verlust von bislang vorhandenen sprachlichen Fähigkeiten vor. Ursachen sind meist Schlaganfälle, Hirnblutungen und Schädel-Hirnverletzungen. Die betroffenen Personen haben oftmals Wortfindungs- und Satzbildungsstörungen und häufig auch Schwierigkeiten, Sprache zu verstehen. Desweiteren können auch andere sprachliche Ebenen wie Lesen und Schreiben betroffen sein. Unter einer Dysarthrie versteht man eine Sprechstörung aufgrund einer Lähmung, Schwäche oder Koordinationsstörung der Sprechmuskulatur. Die Aussprache klingt verwaschen und undeutlich. Das Verstehen von Sprache, die Wortfindung und das Lesesinnverständnis sind nicht betroffen. Krankheiten, die häufig mit einer Dysarthrie einhergehen, sind z.B. Morbus Parkinson, amyotrophe Lateralsklerose (ALS), multiple Sklerose (MS) oder Schädel-Hirntraumen nach Unfällen sowie Schlaganfälle. Eine Sprechapraxie ist eine Beeinträchtigung der Fähigkeit, Sprechbewegungen gezielt anzusteuern, d.h. im Gehirn zu „programmieren“. Die Sprechmuskulatur ist bei einer reinen Sprechapraxie voll funktionsfähig.

Bei all diesen Symptomen können die Logopädinnen Ihnen helfen, die Einschränkungen zu verbessern.

Während des Essens oder Trinkens muss mein Angehöriger/muss ich häufig husten. Was können Gründe dafür sein?

Bei einer Dysphagie ist das Schlucken erschwert oder kaum mehr möglich. Es kommt häufig zum Verschlucken von Nahrung, Flüssigkeiten oder Speichel. Schluckstörungen können als Operationsfolge, im Rahmen einer degenerativen Erkrankung wie z.B. multipler Sklerose (MS) oder Morbus Parkinson oder nach Hirnschädigungen auftreten.

Warum/wie werden Patienten im Wachkoma behandelt?

Im Wachkoma sind Patienten häufig mit einer Trachealkanüle versorgt, d.h. die Ein- und Ausatmung erfolgt über eine „Öffnung“ im Hals. Dieses hat zur Folge, dass keine Atmung mehr durch den Mund oder die Nase fließt. Konsequenzen daraus sind nicht nur, dass der Patient nicht mehr riechen kann, sondern über den fehlenden Atemstrom keine sensible Rückmeldung im oberen Halsbereich hat. Daraus ergibt sich, dass der Patient z.B. seinen Speichel im Rachen nicht wahrnimmt, die Schluckstörung verstärkt sich. Die Logopädie versucht einerseits durch eine phasenweise Ausatmung durch Mund und Nase die Wahrnehmung im oberen Rachen zu verbessern. Gleichzeitig erfolgen Maßnahmen zur Verbesserung des Schluckens und der Schluckstimulation.

 

Logopädische Praxis

Britta Ihmels

 

Bonifatiusstraße 12

21107 Hamburg

Telefon 040 / 74 20 17 41 

Telefax 040 / 74 20 17 42